Bei der Neuraltherapie handelt es sich um ein Verfahren, das bereits vor rund 80 Jahren von den deutschen Brüdern Ferdinand und Walter Huneke entwickelt wurde. Hierbei wird ein kleines Depot eines örtlichen Betäubungsmittels (Lokalanästhetikum) subkutan (oberflächlich unter die Haut) gespritzt. Dabei führt die Reizsetzung in zuleitenden Nervenfasern durch eine Verschaltung auf Rückenmarkebene zu einer Hemmung schmerzweiterleitender Nervenfasern (wide-dynamic-range Neurone). Diese Mechanismen wurden von Melzack und Wall 1965 als sogenannte Gate-control-Theorie entdeckt. Auf diese an sich einfache und quasi nebenwirkungsfreie Art können wir viele Schmerzzustände und Verspannungen der Muskulatur positiv beeinflussen.