Die Chirotherapie, oder auch manuelle Medizin genannt, wurde Ende des 19. Jahrhunderts in den USA entwickelt und befasst sich mit der Wiederherstellung der Beweglichkeit von Gelenken, deren Funktion gestört ist. Ein Strukturschaden muss dabei an diesem Gelenk nicht vorliegen. Bei dieser Therapiemethode lösen wir Ärzte Blockierungen in den Gelenken durch gezielte Handgrifftechniken (griech. Χειρ (Cheir), davon abgeleitet Chiro-: die Hand). Blockierungen in den Gelenken der Wirbelsäule können auch übergeordnete Funktionsstörungen beeinflussen, beispielsweise Kopfschmerzen, Störungen der Atemfunktion mit Brustschmerzen, Schulterbeschwerden, Tinnitus, Schwindelgefühle oder auch Sehstörungen. Auch wenn gerne vereinfachend vom „Einrenken“ gesprochen wird, sind die betroffenen Gelenke nicht im anatomischen Sinn ausgerenkt, sondern in ihrem Funktionsablauf gestört, etwa wie eine verklemmte Schublade in einem Schrank, die man mit einem leichten Klopfer wieder in ihr Spiel zurücksetzt und damit die normale Funktion wiederherstellt. Beim Lösen der Blockade nimmt der Patient häufig ein Knacken wahr und spürt oft auch eine sofortige Erleichterung in der zuvor schmerzhaften Wirbelsäulengegend.